Mittwoch, 1. Juni 2011
"Loslachen? Nein, ich könnte schreien!" - Günther Jauch im Zeit Campus Talk an der Goethe Uni in Frankfurt.
"Loslachen? Nein, ich könnte schreien!"
Wenn sich rund 1500 Studenten in den größten Hörsaal der Frankfurter Goethe Universität drängen, dann wohl nicht wegen einer Jura- oder WiWi-Vorlesung. Grund für den Besucherandrang lieferte am Dienstagabend Moderator Günther Jauch. Der TV-Star stand den Studenten der Uni im Rahmen des Zeit Campus Talk mit Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo Rede und Antwort auf Fragen, die alle Interessierten im Vorfeld der Veranstaltung einreichen konnten.
Ehrlich und offen beantwortete der RTL-Moderator die Fragen, auch kritischen Fragen wich er dabei nicht aus. Zehn Jahre sei er Ministrant gewesen, das härte ab.
So trat er in seiner gewohnten Art, durch die er Millionen Fernsehzuschauern aus Sendungen wie Wer wird Millionär und Stern TV bekannt ist, vor den Frankfurter Studenten auf und gab bereitwillig Auskunft auch zu seinem Privatleben. Spontan zückte der Moderator bei einer Frage seinen Führerschein und wies besonders auf das Foto hin: „Man sieht, ich bin mal Hippie gewesen“.
Neben Fragen zur Wahl seiner Anzüge oder dem Sinn oder Unsinn diverser Fernsehformate war eine oft gestellte Frage die nach den Möglichkeiten, in seiner Show "Wer wird Millionär" Kandidat zu werden. Das, so Jauch, sei ganz einfach: eine SMS oder eine Postkarte schreiben und ausgewählt werden. Ein Casting gebe es dafür nicht. "Die meisten, die es in meine Show schaffen, haben gerade einmal angerufen". Einen konkreten Tipp aber gab er dennoch: "Versuchen Sie nicht, unmittelbar nach der Sendung oder während gerade die Nummer eingeblendet wurde, anzurufen. Am Wochenende sind die Chancen viel höher".
"Es gibt auch langweilige Kandidaten"
Kritischen Fragen zu seinem noch-Arbeitgeber RTL und dessen Nachmittagsformaten ging er nicht aus dem Weg: „Ich bin gegen die ‚Scripted Reality’. Man muss sich fragen, wie viele Menschen überhaupt verstehen, dass das geschrieben ist. Die reale Realität wird an Spannung und Emotionen irgendwann nicht mehr mithalten können, denn schreiben kann man alles“.
Aber auch an seinem zukünftigen Arbeitgeber, der ARD, übte die TV-Größe Kritik: so werde dort versucht, in Form von Boulevardmagazinen an die Formate der Privatsender anzuknüpfen, was keineswegs gelinge.
Auf die Frage, ob er bei manchen Kandidaten, die ihm bei Wer wird Millionär gegenüber sitzen, gerne auch mal laut loslachen würde gab er die prompte Antwort „Loslachen? Nein, ich könnte schreien!“. In der Sendung sei er den Kandidaten gegenüber „hart aber ungerecht“, denn „ich kann nicht zu jedem gleich nett sein“. Das gehe im echten Leben so auch nicht. Leute, die sich immer gleich verhalten und mit jedem auskommen wollen seien die schlimmsten. „Und natürlich“, so seine ehrlichen Ausführungen, „es gibt auch langweilige Kandidaten“.
"Es hat einen Wert, eine angefangene Sache zu Ende zu bringen"
Auch verkündete Jauch im Rahmen der Veranstaltung an der Frankfurter Universität, dass er künftig keine Werbung mehr machen wolle. Er gab zu, dass nicht alle der Werbespots, die er bisher drehte, hätten sein müssen. Dennoch spendete er schon immer alle Einnahmen daraus für den guten Zweck.
Zum Studium äußerte sich der TV-Star im Einklang mit Zeit-Chefredakteur di Lorenzo: wichtig sei ein abgeschlossenes Studium auf jeden Fall. "Es hat einen Wert, wenn man eine angefangene Sache zu Ende bringt". So habe weder Jauch noch di Lorenzo je einen Volontär oder eine Volontärin direkt übernommen, die ein Studium zu Gunsten einer Festanstellung aufgegeben hätten. Dennoch, so betonten die beiden, komme es bei der Auswahl rein auf das Können und die Fähigkeiten der Bewerber an, ein Studium dagegen sage darüber nur sehr wenig aus.
(Das ganze in Form eines Zeitungsartikels, da ich den Text auch als Grundlage genau dafür schrieb. Die kleinen Bilder können per Klick vergrößert werden.)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Sehr interessanter Eintrag :)
AntwortenLöschenIch muss ja sagen, dass ich Günther-Fan bin, da hätte ich mich wohl auch mal freiwillig in den Hörsaal gesetzt
ausgezeichnet geschrieben, selbst "zwischen den zeilen" und
AntwortenLöschenwieder mal absolut starke und aussagekräftige fotos...
da können sich tageszeitungen ne scheibe abschneiden von...
Gibt es das Interview auch irgendwo als Video?
AntwortenLöschenes gab zwar einige von der presse/uni, die mitgefilmt haben, ich habe bisher aber - außer einen witz den er erzählte auf youtube - noch nichts gefunden. kann sein, dass da auf der seite der uni noch was nachkommt.
AntwortenLöschenSehr ungewohnt, den Jauch mal mit Drei-Tage-Bart zu sehen. Mich bringt der Herr jedes mal bei WWM zum Schmunzeln. Gefällt mir.
AntwortenLöschendie bilder sind ja echt toll!!! wenn ich mal berühmt bin engagiere ich dich als pressefotograf xD
AntwortenLöschenaber rassieren hätte er sich echt mal können!
ja du hast recht ich mache auch über als das c-zeichen drauf - zur sicherheit!!!
ich mein das peinlichste ist ja noch bilder von z.b. schwedischen bloggerinnen zu posten und dann so zu tun als wäre man selnst das xD
das könntes DU ja auch mal probieren :D